RESSOURCENWENDE FÜR EINE ERFOLGREICHE KLIMASCHUTZPOLITIK
Aufruf zur Ressourcenwende
Holz: Baustoff mit dem größten CO2-Reduktionspotenzial
Holzverwendung im Bauwesen als Lösungsperspektive zu Klimaschutz
Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen der Menschheit dar. Verursacht wird er durch den Energieverbrauch des Menschen, der für 80 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Dabei gilt das Gas Kohlendioxid (CO2 ) mit mehr als 75 % aller Treibhausgase als wesentlicher Faktor für den verstärkten, klimarelevanten Treibhauseffekt.
In Deutschland werden zum Beispiel alleine im Gebäudebereich rund 40 % des Energieverbrauchs und etwa ein Drittel der CO2 -Emissionen verursacht. Diese Verbrauchsdimension gilt in ähnlichen Größenordnungen auch für andere Staaten in der Europäischen Union. Aufgrund dieser Ausgangssituation liegt es auf der Hand, die Senkung des Energieverbrauchs nicht nur für die Zeit der Nutzung von Gebäuden, sondern auch von der Erstellung bis zum Rückbau von Gebäuden in den Fokus von Problemsuche und Problemlösung zu stellen.
Folgerichtig sollten Lösungsansätze in Betracht gezogen werden, welche entscheidende und erfolgversprechende Beiträge zur Erfüllung aktueller Klimaschutzziele der Europäischen Kommission erwarten lassen. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, dazu beizutragen, den Anstieg der Durchschnittstemperatur auf der Erde auf 2 °C zu begrenzen und dafür die Treibhausgasemissionen stufenweise bis zum Jahr 2030 um mindestens 40 % und bis zum Jahr 2050 um 80 % gegenüber dem Basisjahr 1990 zu senken. Diese zeitliche Perspektive bedeutet in letzter Konsequenz die notwendige Auseinandersetzung mit der Frage, durch welche Maßnahmen im Bauwesen das Ziel eines weitgehend CO2 -armen und klimaneutralen Gebäudebestandes am wirksamsten erreicht werden kann.
Der Baustoff Holz ist zur Erreichung der angestrebten Emissionsvermeidung besonderes prädestiniert
Im Rahmen der Wald-Holz-Option erscheint eine verstärkte Nutzung des Baustoffes Holz durch eine Kaskade von Senkenwirkungen und Speichereffekten von Kohlenstoff zur Erreichung der angestrebten Emissionsvermeidung in besonderer Weise prädestiniert:
Während des Aufbaus von Biomasse im Wald wird von Bäumen das klimaschädliche Treibhausgas CO2 in großen Mengen der Atmosphäre entzogen. Der in Holzbauprodukten eingelagerte Kohlenstoff bleibt langfristig gebunden. Zur Bereitstellung und Weiterverarbeitung von Holz zu Bauprodukten und der Errichtung, Unterhaltung und dem Rückbau von Gebäuden werden vergleichsweise geringe Mengen fossiler Energierohstoffe (indirekte oder Graue Energie) benötigt, was zu entsprechend geringen Emissionen von Treibhausgasen führt. Aufgrund der hervorragenden Dämmeigenschaften von Holzbauteilen weisen Holzgebäude standardmäßig eine überragende klimafördernde Energieeffizienz auf. Gleichzeitig führt eine verstärkte Holzverwendung im Bauwesen dazu, dass Baustoffe mit größerer CO2-Last substituiert werden, was die Erdatmosphäre zusätzlich von Treibhausgasen entlastet. Am Ende des Lebensweges von holzbasierten Bauprodukten kann die im Holz gespeicherte, inhärente Primärenergie dazu genutzt werden, durch Substitution fossiler Brennstoffe zusätzliche CO2-Emissionen zu vermeiden.
Im Hinblick auf die Klimaschutzwirkung bleibt entscheidend festzuhalten, dass – im Vergleich zu alternativen Bauweisen – bei der Errichtung von Gebäuden durch den Einsatz von 1 Tonne Holz rd. 3,9 Tonnen CO2-äquivalente Emissionen vermieden werden könnten. Die Holzverwendung im Bauwesen nimmt damit bereits heute im Hinblick auf die Verwirklichung von Zero- oder Low-Carbon-Economy einen unangefochtenen Spitzenplatz ein.
Die Wald-Holz-Option, beginnend mit der Rohstoffgewinnung im Wald bis hin zur Fertigung und Nutzung von Gebäuden und ihrem Rückbau am Ende ihres Lebenszyklus, bietet somit das Paradebeispiel von nahezu geschlossenen Stoff- und Energiekreisläufen.