DE-Berlin

Der ‘erschwingliche Luxus’ für eine neue Generation von Bauherrschaft, die bereit ist, sich räumlich einzuschränken ohne dabei auf Komfort und Ausstattung verzichten zu wollen. Die Lösung für diese spannende Bauaufgabe mit kleinem Budget fand sich in der Verbindung von Architektur, Innenausbau und Landschaftsgestaltung. So entstand ein Wohnmöbel das auf nur 78qm Wohnfläche eine vollwertige Einbauküche, einen Wellnessbereich mit Sauna, einen Schlafbereich mit Einbauschränken und einen großen Wohnbereich mit drehbarem Kamin vereint.

Das vorhandene Gartengrundstück, bisher von der Bauherrnschaft als Sommerresidenz genutzt, erlaubte eine Bebauung mit maximal 100m2.  Wie sollte es möglich sein die Großzügigkeit und Offenheit einer weitläufigen Berliner Stadtwohnung auf einer so kleinen Fläche ohne Einschränkungen bei Komfort und Ausstattung zu realisieren?

Die Lösung fand sich in der engen Verbindung von Architektur und Innenausbau. Es entstand ein maßgeschneidertes Raumwunder. Ein “Wohnmöbel” das auf 78qm einen Wohnbereich mit drehbarem Kamin und vollwertiger Einbauküche, einen Wellnessbereich mit Sauna und einen Schlafbereich vereint. Der Idee des Wohnmöbels folgend, bieten Einbauschränke, hinter hölzernen Wandpaneele verborgen, genug Stauraum für alle Funktionen des Wohnens und Annehmlichkeiten des täglichen Lebens. Großflächige Verglasungen auf den Längsseiten des Hauses schaffen eine fließende Verbindung der Innenräume mit den vorgelagerten Terrassen und dem landschaftlich gestalteten Garten. Im Sommer erweitert sich so der Wohnraum durch Öffnung der dreiteiligen Hebe-Schiebe Anlage auf die Terrassen und Gartenbereiche.

Im Innern des Hauses dominieren echtholzfurnierte Wandpanele aus gekälkter Eiche und ein keramischer Dielenboden im wilden Verband. Die gewählten Materialien geben dem Haus einen warmen, hochwertigen Charakter und harmonieren mit dem weichen Grauton der hölzernen Außenfassaden. Die Idee der Reduktion, verbunden mit der sinnvollen und schonenden Nutzung von Ressourcen übertrugen die Architekten auch auf die Konstruktionsweise. Unter Verwendung heimischer Hölzer und natürlicher Dämmstoffe, wurde das Haus in Holzständerbauweise errichtet und mit einer vorvergrauten, naturbelassenen Lärchenholzschalung verkleidet. Diese Bauweise ermöglichte es das Tragwerk in die Dämmebene aus Holzfaserdämmung zu integrieren und bei Einhaltung der geforderten Energiestandards zusätzlichen Raum zu gewinnen.

Die dem Wohnraum vorgelagerten Terrassen folgen ebenfalls der Idee einer sinnvollen  Ressourcennutzung. Im Winter reduziert sich das Haus auf seine wesentliche Funktion und das zu beheizende Volumen ist minimiert. Sobald es die Temperaturen zulassen erweitert sich der Wohnraum nach außen und die Terrassen ergänzen den Wohnraum als wettergeschützte Pufferzonen. Die Reduzierung der Gesamtfläche hatte ebenfalls einen positiven Effekt auf die Wertigkeit des Ausbaus. Dieser konnte bei einem überschaubaren Budget mit hochwertigeren Materialien erfolgen. Dadurch war es den Architekten möglich eine große Anzahl millimetergenau eingepasster Einbauten und deren flächenbündige Detailanschlüsse zu den einzelnen Konstruktionselementen zu realisieren. Im Aussenraum blieb durch die reduzierte Grundfläche ein Großteil des Baumbestandes erhalten, insbesondere die markante märkische Kiefer, die der Bauherr in seiner Kindheit selber gepflanzt hat.

Projekt

Haus Wandlitz

Bauherrschaft

Privat

Architektur

2D+ Architekten

Bauingenieur

Haag + Partner AG, Küsnacht (ZH)

Tragwerksplanung

Hörnicke Hock Thieroff

Generalunternehmer und Holzbau

Holz & Raum Berlin Gmbh